Sonntag, 28. Mai 2017

Klettern im Elbsandstein (Traum oder Albtraum)


Das Elbsandsteingebirge











Als fränkischer Kletterer glaubt man gut gewappnet zu sein was Klettertechnik und Psyche angeht, da ja der Frankenkalk durchaus anspruchsvoll für Körper und Geist sein kann.

Die Absicherungsituation in manch fränkischen 6 (UIAA) lässt das Nervenkostüm durchaus mal dünn werden.

So startet man, (sofern man noch nicht im Elbsandstein gewesen ist) mit voller Überzeugung und guten Mutes, Richtung Reibungskletterei die schwierigsten Sachsengrade zu bezwingen.

Vor allem weil mir mein erfahrener "Sachsenkletterkumpel", und einer meiner besten Freunde, von traumhaften, aber durchaus anspruchsvollen Routen im 3 !!!  Grad vorgeschwärmt hat.

Erster "Sachsenvorstieg"Alex
Nachdem man aber mal vor den Felsen steht und einer der sächsischen 3'en von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.
Sich dann im Nachstieg die Reibung "hochschleicht" und dem Vorsteiger, der sich todesmutig bei einer Wandhöhe von 25 Metern und Sage und Schreibe 2 Zwischensicherungen (und das ist noch großzügig bei einer Route im 3 Grad) hochgekämpft hat, beeindruckt auf die Schultern klopft mit dem Satz:

"leckst mich am Arsch...... Respekt...... du bist ja Wahnsinnig !!"........

Vorstieg geschafft !

............der weiß wovon ich spreche nach seinem ersten Nachstieg in der Sächsischen.                        

Nichts desto trotz und vor allem nachdem man sich an die Art der Kletterei gewöhnt hat ist der Fels und das Klettern ein Traum.

Eingebettet in einer traumhaften Landschaft ist jeder Fels ein Genuss (wohlgemerkt im Nachstieg).
Vorstieg ist wieder eine ganz andere Geschichte.
Ich hatte ja das Vergnügen im Mai 2013 (also vor fast genau 4 Jahren) schon mal hier gewesen zu sein.
Damals war ich nur im Nachstieg unterwegs.
Also war Vorstieg dieses Jahr "Pflichtprogramm". Aber ich freute mich auch schon riesig drauf !!

- Endlich wieder mal Elbi !! und endlich Vorstieg !! -

Gesagt getan.........
Die Sicherung erfolgt mit Hilfe von Knotenschlingen und Bandschlingen.. also nix mit Keilen und Friends, da diese viel zu Hart für den weichen Fels sind.
Man legt also irgendwelche windigen möchtegern Sicherungen hinter irgendwelche Sandschüppchen, die teilweise so groß wie ein Fingernagel sind (na prost Mahlzeit ) und freut sich aber auch endlich nach 10 Metern überhaupt mal irgendwas zum sichern gefunden zu haben, weil man überhaupt noch kein Auge dafür hat.
Aber auch das wird besser und mit der Zeit sieht man auch genügend ( was ist schon genügend ) Sicherungsmöglichkeiten.

Letztendlich bin ich auch oben angekommen. Und nachdem das erste Adrenalin überwunden war brachte ich auch ein "Berg Heil" an die schon anwesenden Kletterer heraus (die Barfuß !! von der anderen Seite das Massiv erklommen hatten).
Nachdem ich die Anderen nachgeholt hatte, hörte ich mit voller Genugtuung aus Bernds Mund ein ....


 "...Leckst mich am Arsch.. ich hab' die gar nicht mehr so schwer in Erinnerung..."

Auch die Anderen zollten mir ihren "Respekt" und ich konnte voller Stolz meinen ersten (nicht zu einfachen) Vorstieg im Elbi verzeichnen .

Insgesamt waren beide Besuche im Elbsandstein der Wahnsinn und Sachsen ist zum Klettern immer wieder eine Reise wert.

Und Egal ob Vor- oder Nachstieg....... mit den richtigen Leuten in dieser traumhaften Landschaft Felsen in der Hand haben zu dürfen ist wirklich ein Geschenk !




Eindrücke 2013:







Eindrücke 2017:




1 Kommentar:

  1. Die Fotos sehen ja klasse aus. Ist denn bald wieder eine Klettertour geplant?

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